Allgemeines:
Madenwürmer sind Parasiten und die häufigste Fadenwurm-Art, die Menschen befallen.
Kinder kommen besonders häufig mit dem Madenwurm (Enterobius vermicularis) in Kontakt, da sie oft ihre ungewaschenen Finger in den Mund stecken, aber auch Erwachsene können sich anstecken. Die Würmer sind länglich, weiß und bis zu 13 mm lang. Madenwürmer verursachen in der Regel keine ernsten Gesundheitsstörungen, können für den Betroffenen aber sehr lästig sein.
Übertragungsweg:
Die Ansteckung erfolgt, wenn Eier mit ansteckungsfähigen Larven in den Mund kommen. Bei Befall bleiben durch Kratzen am juckenden After Eier an den Fingern kleben oder geraten unter die Fingernägel. Über die Finger können nun erneut Eier in den Mund gebracht oder auf andere Menschen übertragen werden. Auch eine Ansteckung über Staub und Bettwäsche ist möglich.
Symptome:
Juckreiz am Popo, daneben auch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Blässe, Bauchschmerzen Gewichtsverlust und allgemeines Unwohlsein können auf einen Madenwurmbefall hindeuten. Eventuell findet man über Nacht abgestorbene Würmer im Schlafanzug oder in der Bettwäsche oder entdeckt sie im Stuhl.
Diagnose:
Die Diagnose Madenwürmer stellt der Arzt meistens anhand der geschilderten Beschwerden sowie der von Ihnen oder uns ggf. direkt gesichteten Würmer. Die Eier der Madenwürmer lassen sich mit einem durchsichtigen Klebestreifen vom Darmausgang entfernen und unter dem Mikroskop identifizieren (Tesa-Abklatsch idealerweise morgens).
Behandlung:
Madenwürmer werden schnell, zuverlässig und schonend mit einem modernen Wurmmittel (Antihelminthikum) vernichtet. Die Erstbehandlung erfolgt als einmalige Gabe. Alleinige Hygienemaßnahmen sind nicht ausreichend.
Bei erneutem Befall sollte das Medikament drei Mal an den Tagen 0, 14 und 28 gegeben werden, um einer wiederholten Selbstinfektion vorzubeugen.
Familienmitglieder werden erst bei wiederholtem Befall ggf. mit behandelt (Erwachsene erhalten Wurmmittel über Ihren Hausarzt). Beschwerdefreie, aber infizierte Angehörige könnten sonst bei immer wiederkehrenden Wurminfektionen die Ursache für eine erneute Ansteckung sein.
WAS KÖNNEN SIE TUN?
Vorsorgemaßnahmen:
- Händehygiene ist die wichtigste Maßnahme!
- Angesteckte Kinder und Erwachsene sollten sich die Fingernägel kürzen.
- Nach jedem Toilettengang die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen.
- Ein Bad am Morgen entfernt die Eier und Würmer um den After herum.
- Unterhosen und Bettbezüge sollten häufig, wenn möglich täglich, gewechselt und bei mindestens 60°C gewaschen werden. Dies gilt besonders für die ersten Tage nach der Behandlung.
Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen:
Kinder dürfen den Kindergarten und die Schule weiter besuchen, wenn eine Weiterverbreitung der Erkrankung durch hygienische Maßnahmen vermieden werden kann.