Fieber ist eine normale und wichtige Reaktion des Körpers und seines Immunsystems. Dabei ist es stets ein Symptom einer anderen Ursache/Krankheit.
Generell gilt:
- 36,5 – 37,5 ° C Körpernormaltemperatur
- 37,5 – 38,5°C erhöhte Temperatur
- über 38,5°C Fieber
- Achtung: Für Säuglinge insbesondere in den ersten 6 Lebensmonaten gilt bereits 38°C als Fieber!
Was können Sie tun?
- Fieber bei Säuglingen/Kleinkindern im Po messen, später im Ohr (Fehlermöglichkeiten bei Ohrenschmalz)
Für Ruhe sorgen
- Der Körper Ihres Kindes bekämpft eine Infektion, das Fieber ist Ausdruck davon. Möglicherweise ist Ihr Kind müde, schlapp und schläft viel. Ihre Zuwendung und viel Ruhe unterstützt Ihr Kind.
Zusätzliche Maßnahmen
- auf ausreichende Trinkmenge achten – erhöhter Flüssigkeitsbedarf bei Fieber
- Bauch- oder Wadenwickel bei Kinder > 1 Jahr – allerdings nur, wenn die Extremitäten warm sind. Nur lauwarme feuchte Wickel (keine kalten Wickel).
- bei Schüttelfrost oder Frieren: warm einpacken
- bei starkem Schwitzen: leichte Decke, leichte Kleidung, Kleidung häufiger wechseln
- regelmäßig lüften
- leichte Kost, nur wenn das Kind möchte
- Begleitsymptome lindern, z. B. Nasenpflege bei Erkältung
Fieber senken
- Es gibt keine absolute Grenze zur Fiebersenkung. Es kommt vor allem auf die Beeinträchtigung und den Allgemeinzustand Ihres Kindes an, ob und wann Sie das Fieber senken. Ihr Kind hat 39°C und spielt mit Ihnen ein Spiel und ist gut drauf: Warten Sie ab und messen Sie nochmal nach einer halben Stunde nach. Ihr Kind hat 39° C Fieber und liegt leidend im Bett, hat möglicherweise sogar noch Schmerzen: Senken Sie das Fieber.
In der Regel sollte Fieber, das über > 40°C steigt, gesenkt werden. - Medikamente: Ibuprofen oder Paracetamol.
ASS = Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin) darf Kindern nicht gegeben werden. - Metamizol (Novalgin) nur nach ärztlicher Rücksprache.
Alle Maßnahmen lindern das Fieber, bekämpfen aber nicht die Krankheitsursache.
Ursachen von Fieber:
- am häufigsten: Virusinfekte
- seltener: bakterielle Infektionen
- Fieber ist auch möglich bei Flüssigkeitsmangel, als Impfreaktion, bei einem Hitzschlag u. a.
- sehr selten: chronische Erkrankungen
Ärztliche Vorstellung bei folgenden Warnsignalen:
- Säuglinge und alle Kinder jünger als 12 Monate mit Fieber, insbesondere in den ersten Lebensmonaten
- Achtung: Säuglinge können auch schwere Infektionen haben, ohne dass Fieber auftritt. Säuglinge mit Trinkunlust, Veränderung der Hautfarbe (blass/grau), Apathie oder Berührungsempfindlichkeit müssen immer umgehend ärztlich vorgestellt werden!
- anhaltendes Fieber > 3 Tage
- Trinkverweigerung: Windel ist nicht mehr nass, Schleimhäute sind nicht mehr feucht
- Ihr Kind wirkt auf Sie wesensverändert, ist verwirrt, lässt sich nicht trösten, hört nicht auf zu weinen.
- Ihr Kind macht auf Sie einen schwer kranken Eindruck.
- Wenn gleichzeitig Hautausschläge, starker Durchfall, wiederholtes Erbrechen, Bauchschmerzen, Nackensteifigkeit/Nackenschmerzen oder eine Beeinträchtigung der Atmung auftreten.
- Das Fieber ist durch o. g. Maßnahmen nicht senkbar.
- Kinder mit Grunderkrankungen oder Kinder, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken